Fluktuation in der Pflege
Fluktuation in der Pflege – die häufigsten Gründe und einfach umsetzbare Lösungen
Der Pflegeberuf ist einer der Berufe, in denen die Fluktuation sehr hoch ist. Die Fluktuation kann in zweierlei Hinsicht betrachtet werden. Es wird unterschieden zwischen Pflegekräften, die die Einrichtung wechseln, und den Pflegekräften, die ganz aus dem Beruf aussteigen möchten oder sogar müssen. In einer Befragung kam heraus, dass 33 % der Pflegekräfte im Laufe des nächsten Kalenderjahres das Pflegeunternehmen wechseln möchten. 9 % möchten ihren Job sogar ganz aufgeben. Die häufigsten Gründe und mögliche Lösungsansätze, bei denen auch Pflegemarketing eine große Rolle spielt, stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor.
Die Folgen der Fluktuation
Bevor wir uns den genauen Gründen der Fluktuation widmen, möchten wir Ihnen aufzeigen, welche Nachteile durch den stetigen Pflegepersonalverlust entstehen. Die meisten Punkte werden Sie wohl nicht überraschen:
- Umsatzverlust durch Einsatz von Leasingkräften
- Anstieg der Personalausfälle durch Überlastung
- Kosten für Stellenanzeigen in Zeitungen oder Portalen
- Verlust der Produktivität durch Einarbeitung neuer Pflegekräfte
- Sinkende Versorgungsqualität
Der Umsatzverlust ist nicht nur die Folge der Kompensation durch Leasingkräfte oder der Erstellung und Verbreitung der Stellenanzeigen. Eine fehlende Pflegekraft kostet pro Jahr über 70.000 Euro. Diese Summe kommt auch durch die höhere Arbeitsbelastung des restlichen Teams zusammen. Krankheitsfälle steigen, Überstunden fallen an und die Versorgungsqualität sinkt durch die Überlastung der Pflegekräfte.
Häufig zieht so eine Kündigung noch weitere nach sich – die Fachkräfte erhoffen sich in einer anderen Einrichtung mehr Freizeit und eine harmonischere Arbeitsumgebung.
Die häufigsten Fluktuationsgründe
An erster Stelle steht die Arbeitsbelastung. Pflegekräfte möchten anderen helfen und gehen dafür auch oft über ihre eigenen Grenzen. Doch auch da ist irgendwann Schluss und sie machen sich auf die Suche nach einer Einrichtung, in der sie mehr Zeit für die Betreuung der Patienten/Klienten haben, freie Tage genießen können, ohne angerufen zu werden, ob sie einspringen können oder eine gesicherte Pause haben.
Daneben spielen noch weitere Faktoren eine Rolle:
- Umzug
- Familiengründung
- Mobbing
- Bezahlung
- Unvereinbarkeit von Beruf und Familie
Es lässt sich hieraus deutlich ableiten, dass an verschiedenen Stellschrauben gedreht werden kann, um der Fluktuationswelle vorzubeugen und die Pflegekräfte stärker an den Pflegedienst, die Klinik oder Einrichtung zu binden.
Teilweise ist es auch so, dass Stellenbeschreibungen etwas versprechen, dass im Alltag nicht eingehalten werden kann. Auch das decken die neu eingestellten Fachkräfte bald auf und verlassen das Unternehmen wieder – ihre Erwartungen wurden nicht erfüllt.
Doch was können Sie tun, um der Fluktuation vorzubeugen und die Pflegekräfte an Ihr Unternehmen zu binden?
Durch Mitarbeiterbindung die Fluktuation in der Pflege senken
Was ist es, was ihre langjährigen Mitarbeiter an Ihre Pflegeeinrichtung bindet? Was ist es, was sie mit einem Strahlen im Gesicht zum Frühdienst kommen lässt, obwohl es der 12. infolge ist?
Wenn Sie das herausfinden, können Sie diese Stärken noch mehr zum Vorschein bringen und dadurch Ihre Mitarbeiter noch mehr an Ihr Unternehmen binden. Diese Punkte sind es auch, die Sie in der Stellenanzeige nennen sollten. Die Stärken sind Ihr Alleinstellungsmerkmal – wie man im Marketing sagen würde.
Im Prinzip kann das alles sein. Deshalb empfehlen wir Ihnen, eine Mitarbeiterbefragung durchzuführen. Diese kann anonym ablaufen und muss kein ellenlanger Fragebogen sein.
Doch durch diese Befragung bekommen Sie einen detaillierten, ehrlichen Einblick, was in Ihrem Unternehmen bemerkenswert ist.
In dieser Umfrage erfahren Sie auch, an welchen weiteren Stellschrauben Sie drehen können, um die Mitarbeiterzufriedenheit noch weiter zu stärken.
Zusätzlich zeigen wir Ihnen jetzt auf, was allgemein zur Mitarbeiterbindung beitragen kann, um die Fluktuation deutlich zu senken.
- Achten Sie auf einen wertschätzenden Umgang im gesamten Unternehmen. Stellen Sie beispielsweise Kommunikationsrichtlinien im (Pflege-)Leitbild vor, nach denen sich jeder richten kann. Eine gute Kommunikationskultur beugt Missverständnissen, Streitigkeiten und Mobbing vor.
- Höhere Entlohnung. Wenn Sie sich vor Augen halten, wie viel eine fehlende Pflegekraft kostet und wie teuer es ist, neue Pflegekräfte für Ihr Unternehmen zu finden, dann zahlt sich eine Lohnerhöhung mittelfristig aus. Ein nicht unerheblicher Teil der Pflegekräfte, die eine Einrichtung verlassen, wechseln, um mehr Geld zu verdienen.
- Integrieren Sie einen Pool an Pflegekräften, die kurzfristig einspringen können. Am einfachsten lässt sich das lösen, indem Sie eine Pflegekraft pro Wohnbereich, Station oder in der gesamten Einrichtung „zu viel“ einplanen. So können kurzfristige Ausfälle kompensiert werden, ohne einen anderen Mitarbeiter aus dem Frei oder sogar Urlaub holen zu müssen. Größere Einrichtungen realisieren das auch mit einem Pool an mehreren Pflegekräften, die sehr flexibel sind und kurzfristig einspringen können. Hier kommt es ganz auf die Größe Ihrer Einrichtung an. Was dadurch passiert: Ihre Pflegekräfte werden zufriedener, da sie sich mehr auf den Dienstplan verlassen und ihre Freizeit voll auskosten können. Gleichzeitig können Überstunden abgebaut werden. Wird die zusätzliche Pflegekraft nicht als Unterstützung benötigt, können Sie ihr kurzfristig frei geben.
- Ermöglichen Sie Zusatzangebote, die den Stress kompensieren wie beispielsweise einen Zuschuss oder die Übernahme der Kosten eines Fitnessstudios, Massage-Gutscheine oder andere Möglichkeiten. Unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter dabei, den stressigen Arbeitsalltag leichter abstreifen und bewältigen zu können.
Fazit: Wie Sie die Fluktuation senken
Pflegepersonalmangel führt zu Umsatzverlust und verringert die Versorgungsqualität. Allein deshalb gilt es, die individuellen Gründe für die Fluktuation in Ihrem Unternehmen herauszufinden und zu verändern und im nächsten Schritt die Stellschrauben zu drehen, um die Mitarbeiterbindung zu stärken. Stärken Sie Ihre Stärken und schwächen Sie die „Schwächen“.
Falls Sie dennoch auf der Suche nach neuen Mitarbeitern sind, stehen wir Ihnen gerne zur Seite und sorgen für bis zu 16 Bewerbungen pro Tag mit wirkungsvollem Pflegemarketing. Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf. Wir freuen uns darauf, Ihre freien Stellen besetzen zu können.
Ihr Boris Klinge