Einarbeitungskonzept Pflege
Einarbeitungskonzept Pflege – so geht es effizient und nachhaltig
Endlich neue Mitarbeiter gewonnen – doch was braucht es, damit sie Ihnen jetzt treu die Stellung halten? Die meisten Pflege-Unternehme (und auch Unternehmen aus anderen Branchen) unterschätzen die Einarbeitung massiv. Doch in den ersten Wochen entscheidet es sich, ob Ihre neuen Pflegekräfte dauerhaft bleiben oder bald wieder kündigen. Ideen, wie Ihr Einarbeitungskonzept in der Pflege aussehen kann und was dabei wichtig ist, erhalten Sie in den nächsten Abschnitten.
Einarbeitung strukturieren – deshalb ist es wichtig
Pflegefachkräften steht nahezu die Welt offen. Sie können frei entscheiden, wo sie arbeiten, denn sie werden händeringend von Pflegediensten, Kliniken und weiteren Einrichtungen gebraucht. Überzeugen Sie eine Fachkraft, bei Ihnen anzufangen, gilt es nun, Sie dauerhaft an Ihr Unternehmen zu binden. Der einfachste Weg ist, sie strukturiert einzuarbeiten.
In einigen Unternehmen läuft das Onboarding chaotisch und nahezu zufällig ab. Das hat zur Folge, dass wichtige Tätigkeiten nicht erklärt und weniger wichtige Tätigkeiten mehrmals erklärt werden. In diesem Fall ist Frust vorprogrammiert. Zum einen bei den neu gewonnen Pflegefachkräften sowie im Stamm-Team, das nach der Einarbeitung „hinterherarbeiten“ muss oder durch viele Fragen im Tagesablauf unterbrochen wird.
Beides geht zulasten Ihres neuen Teammitglieds. Denn die Fachkraft wird sich als fünftes Rad am Wagen fühlen und hat es schwer, sich im Team richtig zu integrieren.
Genau deshalb sollten Sie die Einarbeitung neuer Mitarbeiter nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es mag anfangs Zeit in Anspruch nehmen, doch langfristig profitieren Sie enorm davon.
Ein strukturiertes, detailliertes und am besten auf die jeweilige Fachkraft zugeschnittenes Einarbeitungskonzept gibt Ihnen die Sicherheit, nichts zu vergessen. Im Folgenden erhalten Sie Inspiration, wie ein solches Konzept aufgebaut sein kann.
Vor dem ersten Arbeitstag
Um die Bindung der Pflegekraft bereits vor dem ersten offiziellen Arbeitstag zu stärken, können Sie einen Willkommensbrief per Post oder E-Mail senden. In diesem können enthalten sein:
- Pflegeleitbild
- Liste der Ansprechpartner
- Dienstplan der ersten 1-2 Monate
- Philosophie Ihres Unternehmens
- Leistungsspektrum Ihres Unternehmens
- Vorteile, die Ihre Mitarbeiter genießen
- Fortbildungsmöglichkeiten
Auch intern sollten Sie sich auf die neue Pflegefachkraft vorbereiten. Wählen Sie 1-3 Fachkräfte im Team aus, die als Mentoren zur Seite stehen. Am besten planen Sie den Dienstplan so, dass einer dieser Mentoren denselben Dienst wie Ihr neuer Mitarbeiter hat.
Bereiten Sie zudem Spindschlüssel, Dienstkleidung, Personalunterlagen und Weiteres vor, damit alles am ersten Arbeitstag bereitsteht.
Der erste Arbeitstag
Können Sie sich noch an den ersten Arbeitstag in einem Unternehmen erinnern? Oder in der Uni? Alles war neu und aufregend. Und teils auch verwirrend. So oder so ähnlich wird es auch neuen Pflegekräften an ihrem ersten Tag in Ihrem Unternehmen gehen. Lassen Sie diesen Tag deshalb ruhig angehen. Meist beginnt er als verspäteter Frühdienst, damit Sie oder eine andere Führungskraft die Räumlichkeiten zeigen sowie Schlüssel, Dienstkleidung und Weiteres übergeben können. Empfehlenswert ist es, wenn Sie nochmals schildern, wie die Einarbeitung ablaufen wird und welche Personen als Ansprechpartner fungieren.
Der restliche Tag verbringt Ihre neue Pflegekraft mit dem zugewiesenen Mentor. Sprechen Sie vor dem Dienstende mit beiden zusammen, um ein erstes Feedback zu erhalten.
Solche Feedbackgespräche empfehlen wir Ihnen mindestens einmal monatlich bis zum Abschluss der Probezeit. Sie können sich damit vergewissern, wie es der neuen Pflegekraft geht, ob sie sich gut einlebt und wie zufrieden sie mit Ihrem Unternehmen ist.
Es mag nach viel Arbeit klingen, doch damit besteht die beste Chance, Unzufriedenheit zeitnah aus dem Weg zu räumen, damit die Fluktuation insgesamt sinkt.
Der Nachweisbogen
Damit Sie, die neue Fachkraft sowie die Mentoren jederzeit wissen, wie weit die Einarbeitung fortgeschritten ist, empfehlen wir einen Nachweisbogen.
Die Gestaltung liegt dabei ganz in Ihren Händen. Generell gilt: Je ausführlicher, desto besser. Denn damit erhalten Sie den besten Einblick über die Entwicklung.
Der Bogen kann thematisch unterteilt und so verständlicher und übersichtlicher werden.
Vergessen Sie zudem die rechtlich notwendigen Einweisungen in alle Geräte nicht.
Sie können vor der Checkliste eine Auflistung der Ziele einfügen, die Sie vor oder am ersten Arbeitstag mit der neuen Fachkraft gemeinsam definieren. Nach der Einarbeitungszeit kann so evaluiert werden, ob das Ziel erfüllt wurde oder ob noch ein paar Wochen angehängt werden sollten.
Gerade die Verlängerung der Einarbeitung ist für viele Pflegedienstleitungen oder Geschäftsführer wie ein rotes Tuch. Doch gerade frisch examinierte Pflegekräfte oder die, die zuvor in einem gänzlich anderen Bereich arbeiteten, brauchen je nach Fachbereich mehr Zeit.
Setzen Sie diese Fachkräfte nicht unter Druck! Planen Sie im Dienstplan lieber einen Puffer ein und geben den Mentoren im Fall der Fälle kurzfristig frei. Doch stellen Sie sicher, dass das neue Teammitglied nach der Einarbeitung die Pflegebedürftigen sicher versorgen kann und ein gutes Gefühl dabei hat.
Das Einarbeitungskonzept in der Pflege ist nie vollständig, kann jederzeit erweitert oder gekürzt werden. Welche Elemente fehlen oder ergänzt werden sollen, finden Sie in intensiven Gesprächen mit Praxisanleitern, Mentoren und neu eingestellten Pflegefachkräften heraus.
Nehmen Sie jetzt Kontakt zu uns auf und erhalten Sie eine Vielzahl an Bewerbungen, mit der Sie Ihr neues Einarbeitungskonzept austesten können. Wir freuen uns auf Sie!
Ihr Boris Klinge und Till Hua