Positionierung

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Positionierungsstrategie: Die Grundlagen der Positionierung

Haben Sie schon davon gehört, dass Sie sich positionieren sollten, ja auch als Pflegeunternehmen? Die Spezialisierung wird von immer mehr Marketing-Experten empfohlen. Warum das auch für Pflegedienste, Kliniken und andere Pflegeeinrichtungen hilfreich sein kann und was genau dahintersteckt, erfahren Sie jetzt.

Was ist Positionierung?

Die Positionierung ist, vereinfacht dargestellt, das Herausstellen der eigenen Stärken, Fähigkeiten und Schwerpunkte. Sicherlich kennen Sie, oder haben bereits selbst, einen Pflegedienst, der sich auf die Betreuung tracheotomierter Personen oder Demenzerkrankter spezialisiert hat.

Was bringt eine Positionierungsstrategie?

Im Marketing allgemein wird eine Positionierung häufig damit begründet, mehr Kunden anzuziehen. Denn Menschen lesen, dass das Unternehmen für dieses oder jenes Thema zuständig ist, und wenden sich somit lieber an diese Unternehmen als an die, die „alles und nichts“ anbieten.

Auch im medizinischen Bereich ist das häufig der Fall. Es gibt Hausärzte, die sich bei vielen Krankheitsbildern auskennen, jedoch keine Spezialisten sind. Die Fachärzte sind zuständig, wenn das Krankheitsbild komplexer ist, oder aber eine zielgerichtete Diagnose und Behandlung erfolgen muss.

Mit einer komplizierten Mehrfach-Segment-Fraktur am Schienbein ist man beim Unfallchirurgen besser aufgehoben als bei einem Facharzt für Neurologie. Und genau aus diesem Grund wenden sich Patienten an den Facharzt, in dessen Gebiet ihr Leiden fällt.

Dadurch arbeitet der Facharzt nur in dem Bereich, in dem er sich sehr gut auskennt und ihm höchstwahrscheinlich am meisten Spaß macht. Somit ist sowohl dem Facharzt als auch den Patienten geholfen.

Finanzielle Aspekte spielen auch eine Rolle. Denn Fachärzte verdienen in der Regel mehr als Allgemeinärzte.

Doch gilt das auch für Pflegeeinrichtungen?

Ja. Statistiken zeigen, dass vor allem Pflegedienste mit Spezialisierung – allen voran die Intensivpflege – am stärksten wachsen. https://www.pflegemarkt.com/2018/01/24/wachstum-und-entwicklung-von-ambulanten-pflegediensten/ (Interessant ist auch, dass selbst neugegründete Pflegedienste mit der Spezialisierung auf die ambulante Intensivpflege sehr schnell wachsen.)

Welche Vorteile hat ein spezialisierter Pflegedienst?

Neben dem oben genannten schnelleren Wachstum profitieren Sie von einer Positionierungsstrategie noch weiter.

Die Vergütungen der einzelnen Leistungserbringungen sind von den Kranken- und Pflegekassen vorgeschrieben. Sicherlich ist Ihnen bekannt, dass einige Leistungen kaum Geld einbringen und Sie als Pflegedienst sogar draufzahlen, während andere Leistungen sehr gut vergütet werden.

Viele Pflegeunternehmen spezialisieren sich deshalb auf die Leistungsbereiche, die besser vergütet werden, um mehr Umsatz zu erzielen. Häufig fallen diese Tätigkeiten in den Rahmen der Krankenpflege.

Pflegekräfte haben oft eine genaue Vorstellung, in welchem Bereich sie arbeiten möchten. Am liebsten natürlich in jenen, die ihnen Abwechslung und Spaß bringen, weil sie Interesse an den Krankheitsbildern haben. Da der Pflegenotstand sich beinahe minütlich verschlimmert, ist dies ein Fakt, der den Fachkräftemangel in Ihrem Pflegedienst vorbeugen könnte.

Denn spezialisieren Sie sich auf ein Feld, das Pflegekräfte brennend interessiert, werden sie sich gerne bei Ihnen bewerben. Gleichzeitig werden auch mehr Patienten zu Ihnen finden.

Zu guter Letzt können Sie sich durch die Positionierungsstrategie optimal von anderen Anbietern in der Gegend abgrenzen. Pflegedienste gibt es in jedem Ort. Doch vielleicht fehlt in Ihrer Umgebung noch ein Pflegedienst, der sich auf die palliative Versorgung, die Intensivpflege oder die Kinderintensivpflege spezialisiert hat.

Warum sollte ich mich noch positionieren?

Als Pflegeunternehmer sind Sie in erster Linie Unternehmer und das Wohl und auf der Zukunft Ihres Unternehmens sollte der Fokus liegen.

Genau dazu gehört auch, eine zukunftsträchtige Strategie zu wählen. Da es an Patienten in den nächsten Jahrzehnten nicht mangeln wird, ist es umso wichtiger, die wenigen verbleibenden Pflegekräfte an sich zu binden.

Neben den Details wie der Vergütung, der Auslastung oder den Arbeitszeiten ist das zu einem großen Teil auch der Bereich, in dem Pflegekräfte arbeiten möchten. Kommunizieren Sie als Unternehmen auf den ersten Blick, für welchen Bereich der Pflegedienst zuständig ist, wird die Bewerbung den Fachkräften leicht fallen. Schließlich haben sie bereits ein Bild davon im Kopf, was sie bei Ihnen erwarten können – und wissen sofort, ob ihnen der Bereich Spaß macht oder nicht.

Die Positionierungsstrategie ist noch viel mehr

Natürlich können Sie sich auf einen Fachbereich spezialisieren. Noch mehr Effekt hat die Positionierung allerdings, wenn Sie die „soft facts“ dazunehmen. Dahinter stehen die Werte, hinter denen Sie stehen. Oder auch Leitlinien, nach denen Sie arbeiten.

Auch das kann Pflegefachkräfte wie magisch anziehen. Besonders dann, wenn Sie sich mit diesen Werten und Leitlinien identifizieren können.

Fazit zur Positionierungsstrategie:

Wir können Ihnen aus unternehmerischen Sicht nur dazu raten, sich mit einer Positionierungsstrategie auseinanderzusetzen. Im nächsten Teil dieser Blogartikel-Reihe zur Positionierung erfahren Sie, wie Sie die passende für sich herausfinden und vor allem, wie Sie es kommunizieren.

Ihr Boris Klinge